Kirner Krankenhaus soll Einrichtung der Diakonie bleiben

Zu seinem Gespräch am 8. März 2022 mit dem Vorstand der Stiftung Kreuznacher Diakonie zur Zukunft des Kirner Krankenhauses erklärt der SPD-Bundestags­abgeordnete Dr. Joe Weingarten:

Das Kirner Krankenhaus soll auch weiterhin ein Standort der Stiftung Kreuznacher Diakonie bleiben. Das haben die Stiftungsvorstände Andreas Heinrich (Finanzen) und Sven Lange (Soziales) sowie Krankenhaus-Direktor Manuel Seidel dem SPD-Bundes­tagsabgeordneten Joe Weingarten in einem Gespräch zur Zukunft des Kirner Kranken­hauses zugesagt. “Ich bin froh, dass bei allen noch offenen Fragen diese Unsicherheit jetzt weg ist: Es gibt keine Pläne der Kreuznacher Dakonie zur Schließung oder zur Trennung von dem Kirner Haus. Im Gegenteil: die Dakonie will ergänzende medizinische Angebote machen, um die Leistungsfähigkeit des Kirner Krankenhauses zu zeigen.”

Große Bedeutung wird Kirn Weingartens Worten bekommen, wenn das Stammhaus in Bad Kreuznach in den nächsten Jahren saniert wird. Der Wahlkreisabgeordnete dazu: “Der Umbau in Bad Kreuznach wird ohne Kirn gar nicht gehen, das Haus wird dringend als Ausweichquartier gebraucht.”

Die Leitung der Diakonie hat aber auch deutlich betont, dass zur langfristigen Fortführung des Krankenhauses in Kirn die Kooperation der Krankenkassen und der Kassenärzt­lichen Vereinigung als Vertretung der niedergelassenen Ärzte sowie des Landes notwen­dig ist. Weingarten unterstützt das: “Es erscheint mir schlüssig und sinnvoll, dass der Sicherstellungsauftrag, den das Land ausgesprochen hat, auch mit den entsprechenden finanziellen Mitteln hinterlegt wird.” Das sollte auch die gesamte Bauch- und Knochen­chirurgie umfassen, ein bisher strittiger Punkt. Der SPD-Abgeordnete appelliert an die Krankenkassen, diese Sicherstellung für einen größeren Teil der 88 Kirner Krankenhaus­betten zu unterstützen, als bisher geplant.

Weingarten begrüßt auch die Zusage der Diakonie, in der nächsten Zeit ergänzende Angebote in Kirn zu machen, um die medizinische Leistungsfähigkeit zu zeigen und neue Patientinnen und Patienten für das Haus zu gewinnen: “In der Wirbelsäulen- und Handchirurgie, aber auch auch bei der kleinen Gefäßchirurgie (z.B. bei Operationen von Krampfadern) wird es zusätzliche Angebote geben.”

Es ist aber auch nach diesen positiven Ankündigungen der Diakonie klar, dass es weiter­gehende Planungen geben muss. Weingarten unterstützt dazu die Pläne von Verbands­bürgermeister Thomas Jung, ein medizinisches Versorgungszentrum (MVZ), also die Verbindungen mehrere ambulanter ärztlicher Praxen, einzurichten. “Allerdings sollte sich das nicht auf andere Standorte in Kirn beziehen, sondern auf den bestehenden Kranken­haus-Bau. Der Stiftungs-Vorstand hat mir versichert, dass das baulich, auch in der Tren­nung von ambulanter und stationärer Versorgung, kein Problem ist. Platz ist genug da.”

Weingarten äußert sich in diesem Zusammenhang skeptisch gegenüber Plänen, die Rettungswache vom Kirner Krankenhaus weg an Standorte an der B 41 zu verlagern: “Ich verstehe das Ziel der Landrätin, hier Geld zu sparen, wenn man statt drei nur zwei Rettungswachen betreibt. Aber dazu bestehende, funktionierende Wachen aufzulösen und insbesondere im Kirner Raum eine räumliche Trennung zwischen Rettungssanitätern einerseits und den Ärzten andererseits in Kauf zu nehmen, erscheint mir nicht schlüssig.”

Auf ein grundsätzliches Problem weisen Weingarten und die Stiftungsvorstände Lange und Heinrich, genauso wie Krankenhaus-Direktor Seidel gemeinsam hin: der absehbare Ruhestand für etliche Ärzte des Krankenhauses. “Wir dürfen nicht in die gleiche Situation wie bei den niedergelassenen Ärzten kommen, dass erst gehandelt wird, wenn die Ärzte gehen.” Der SPD-Bundestagsabgeordnete appelliert hier sowohl an die Kran­kenkassen als auch auch die Kassenärtliche Vereinigung, jeweils für ihren Bereich die notwendigen Finanzierungen bzw. die Einrichtung künftiger Arztsitze zu unterstützen: “Das muss langfristig geplant werden, die Diakonie kann nur eine leistungsfähige Versorgung in Kirn erhalten, wenn sie in diesem Punkt Planungssicherheit hat.”

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