Nach seinem Gespräch mit dem Gemeinnützigen Bauverein eG Bad Kreuznach erklärt der SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Joe Weingarten:

Die Bau-Genossenschaften sind unverzichtbar für den regionalen Wohnungsbau“. Darauf weist der SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Joe Weingarten nach einem Ge­spräch mit dem Gemeinnützigen Bauverein Bad Kreuznach hin. „Sie stellen dringend be­nötigten preiswerten und gleichzeitig qualitativ guten Wohnraum bereit. Der wird auch in Zukunft in Bad Kreuznach und Umgebung sehr gebraucht.“

Weingarten betont die Rolle der Genossenschaften und der öffentlichen Wohnungsunter­nehmen für den Wohnungsmarkt in Bad Kreuznach: „Rund 3.500 Wohnungen in Bad Kreuznach werden vom Bauverein, der Baugenossenschaft oder der Gewobau geführt, das ist ein Zehntel aller Wohnungen der Stadt“. 500 davon in 80 Liegenschaften gehören dem Bauverein. „Eine große Zahl, aber doch vergleichsweise wenig, wenn man es mit der Stadt Wien, der Hochburg des deutschsprachigen gemeinnützigen Wohnungsbaus vergleicht: 62 % der Einwohner dieser Millionenstadt leben dort in über 400.000 städti­schen oder genossenschaftlichen Wohnungen.“

Bauvereins-Vorstand Dr. Kai Michelmann erläuterte dem SPD-Abgeordneten die aktuelle Lage der 1925 gegründeten Genossenschaft, die heute rund 1.000 Mitglieder hat: „Wir müssen keinen Gewinn aus den Wohnungen ziehen, sind aber satzungsgemäß gehalten, auch keinen Verlust zu erwirtschaften. Durch die jahrzehntelange solide Arbeit steht der Bauverein finanziell gesichert da.“ Auch die weitgehend günstigen Mieten von durch­schnittlich fünf bis fünfeinhalb Euro pro Quadratmeter habe man lange halten können, Zahlungsprobleme von Mieterinnen oder Mietern aus der wirtschaftlichen Krise gebe es bislang noch nicht.

Dennoch sei die Situation beim Wohnungsbau auch für den Bauverein schwierig: „Die hohen Zinsen, die Vorschriften zur Energieeinsparung und die Auslastung der Bau­gewerke treiben die Baukosten so hoch, dass es für uns im Moment nicht leistbar ist, weitere Wohnungen zu bauen. Die wären später unter fünfzehn bis sechzehn Euro Miete nicht kostendeckend und zu dem Preis regional nicht vermietbar,“ betont Michelmann. „Das geht in Bad Kreuznach im gemeinnützigen Bereich nicht“, stimmt ihm Weingarten zu.

Der Wahlkreisabgeordnete für das Naheland nimmt aber aus dem Gespräch gerne die Botschaft mit, dass der Bauverein grundsätzlich weiteren Wohnraum schaffen wird, wenn sich die Kostenlage entspannt hat und entsprechende Baugrundstücke verfügbar sind. „Es muss allen Verantwortlichen klar sein, dass unsere Bevölkerung in den nächsten Jahren weiter rapide wachsen wird. Das gilt auch für unsere Region.

Und die Menschen brauchen gute, sichere und erschwingliche Wohnungen, dazu kann der Bauverein auch in Zukunft einen wichtigen Beitrag leisten“, betont der SPD-Abgeordnete. Weingarten sichert zu, sich in Berlin auch dafür zu einzusetzen, dass die Arbeit der genossen­schaftlichen Wohnungsunternehmen nicht durch weitere bürokratische oder steuerliche Hemmnisse erschwert wird.