Zum geplanten Bau von fünf Windkraftanlagen im „Vierherrenwald“ in der Ver­bands­gemeinde Herrstein-Rhaunen erklärt der SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Joe Weingarten:

Der SPD-Bundestagsabgeordnete Joe Weingarten spricht sich gegen den Bau von fünf im „Vierherrenwald“ zwischen Schauren und Hellertshausen geplanten Windkraft­anlagen aus: „Ich bin für den Ausbau der erneuerbaren Energien und auch für den Ausbau der Windkraft. Aber nicht um jeden Preis und nicht an jedem Ort.“, erklärte der Bundestagsabgeordnete. Er nannte den Vierherrenwald einen „ungeeigneten Windkraftstandort.

Weingarten hatte sich von Alt-Landrat Wolfgang Hey, Reiner Bleisinger von der Bürgerinitiative „Windradfreier Idarwald“ und Hans-Joachim Billert, Fraktions­vor­sitzender von Bündnis 90/Die Grünen im Verbandsgemeinderat Herrstein-Rhaunen, die geplanten Standorte und ihre Auswirkungen auf den Baumbestand und die Sichtachsen um den Nationalpark zeigen lassen. „Für die geplanten Standorte müssten teilweise sehr alte Baumbestände geopfert werden. Zudem würden für die LKW-Anlieferungen von Baumaterial für die Industrieanlagen Waldwege in erheblichem Maß befestigt werden.“ Weingarten stört sich auch an der zu erwartenden Dominanz des Landschaftsbildes: „Von der Wildenburg aus betrachtet, würden diese Anlagen das ganze Bild der Region prägen.“ Das könne erhebliche negative Auswirkungen auf den Tourismus haben.“

Weingarten rät dazu, den Bau nochmals gründlich zu überdenken: Es mag ja sein, dass die geplanten Standorte genau in eine Lücke zwischen dem Nationalpark und besonders geschützten FFH-Gebieten fallen und vielleicht grundsätzlich genehmigungsfähig seien. „Aber nicht alles, was genehmigungsfähig ist, ist auch richtig“, betonte der SPD-Bundestagsabgeordnete. Er appellierte an Landes-Umweltministerium Anne Spiegel, sich selbst ein Bild von der Sachlage im Vierherrenwald zu machen und das Vorhaben politisch und genehmigungsrechtlich nicht zu unterstützen.

Hans-Joachim Billert, Grünen-Fraktionsvorsitzender im Verbandsgemeinderat Herrstein-Rhaunen spricht sich ebenfalls gegen den geplanten Standort aus: „Die notwendige und dringend erforderliche Energiewende kann allein mit den Menschen vor Ort gelingen, ebenso wie die erfolgreiche Ausweisung des Nationalparks Hunsrück-Hochwald. Dieser wurde Dank eines vorbildlichen, überparteilichen Dialogs umgesetzt. Wie die fundierten Reaktionen unisono gegen das Projekt der geplanten Windräder im Vierherrenwald zeigen, ist dieser Standort nicht nur wegen seiner Nähe zum Nationalpark unbedingt abzulehnen.“

Auch Wolfgang Hey steht dem Projekt kritisch gegenüber: „Dieses gigantische Projekt ist ein zu großer Eingriff in das mehrfach geschützte Landschafts- und Naturpotential des Idarwaldes und würde dem Nationalpark seinen Anspruch als Teil einer Natur gebliebenen Landschaft nehmen.“