Der Bundestagsabgeordnete Dr. Joe Weingarten (SPD) hat die Bundesministerin der Verteidigung, Annegret Kramp-Karrenbauer aufgefordert, sich für die Belange von militärischen Sprachmittlern aus Afghanistan einzusetzen.

Der Bundestagsabgeordnete Joe Weingarten hat Bundesverteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer nach Gesprächen mit militärischen Sprachmittlern, also Übersetzern der lokalen sprachen Farsi und Paschtu ins Deutsche, die der Bundeswehr beim Afghanistaneinsatz geholfen haben, zur Unterstützung dieser Mitarbeiter aufgerufen.

„Die Zukunftsperspektiven der militärischen Sprachmittler nach dem Ende des Afghanistaneinsatzes sind völlig ungewiss. Sie waren gemeinsam mit den Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr in Afghanistan. Jetzt, nach dem Ende des Afghanistaneinsatzes, fällt die berufliche Perspektive  für diese Sprachmittler weg“, erläutert Weingarten. „Die Sprachmittler der Bundeswehr sind Sprachenspezialisten, die mit der Bundeswehr in Kriseneinsätze nach Afghanistan gegangen sind, um vor Ort zu dolmetschen und Texte zu übersetzen. Sie sind deutsche Staatsbürger, die keinen militärischen Hintergrund haben und nur während der Einsätze einen Dienstgrad der Reserve verliehen bekommen“ erläutert der SPD-Bundestagsabgeordneten: „ Deshalb steht ihnen – im Gegensatz zu Soldatinnen und Soldaten – keine Unterstützung bei der Rückkehr ins zivile Berufsleben zu. Sie stehen in wenigen Monaten, nach Ende ihrer Zeitverträge, auf der Straße.“

Weingarten hat die Bundesverteidigungsministerin in einem Schreiben aufgefordert, den rund 30 Betroffenen zu helfen: „Die militärischen Sprachmittler haben der Bundeswehr und damit der Bundesrepublik gedient. Deshalb müssen wir jetzt Perspektiven für die Sprachmittler schafften, etwa Aus- und Fortbildungsangebote für den Übergang in zivile Berufe. Ich habe mich an Frau Kramp-Karrenbauer mit der Bitte  gewandt, hier konkret zu helfen, etwa durch Hilfen bei der Umschulung, aber auch bei einer Weiterbeschäftigung innerhalb der Bundesregierung.“

Weingarten erklärt dazu: „Auch wenn Afghanistan langsam wieder aus den Schlagzeilen verschwindet, wird uns das Land weiter beschäftigen: Wie bekommen wir bedrohte Menschen dort heraus? Wie können wir humanitär helfen, um die größte Not zu lindern? Ich bin überzeugt, dass die Sprachmittler mit ihrer Kenntnis von Sprache und Kultur einen Beitrag zur Beantwortung dieser Fragen leisten können. Deshalb setze ich mich dafür ein, dass die militärischen Sprachmittler in Bundesministerien wie dem Auswärtigen Amt oder dem Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit ihre Expertise einbringen können.“