Zur Ankündigung des geschäftsführenden Bundesgesundheitsministers Jens Spahn (CDU), die Lieferung des Covid19-Impfstoffs von Biontech ab Dezember zu rationieren und vorrangig Moderna zu verteilen, erklärt der Bundestagsabgeordnete Dr. Joe Weingarten (SPD):

Der SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Joe Weingarten kritisiert die Ankündigung des geschäfts- führenden Bundesgesundheitsministers Jens Spahn (CDU), ab Dezember 2021 vorrangig den Impfstoff von Moderna auf die Bundesländer zu verteilen und den Biontech-Impfstoff zurück zu halten: „Die künstliche Verknappung des Biontech-Impfstoffes ist angesichts unser aller Bemü- hungen um eine Steigerung der Impfbereitschaft unverantwortlich“, so Weingarten. „Wieder einmal überrascht uns der noch für wenige Tage amtierende Gesundheitsminister mit einem nicht abgesprochenen Alleingang, der den zügigen Fortlauf des Impfens, der in der aktuellen Lage mehr denn je nötig ist, torpediert“, zeigt sich der Wahlkreisabgeordnete für das Naheland besorgt.
Das Gesundheitsministerium hatte in einem Schreiben an die Bundesländer angekündigt, den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten ab Anfang nächsten Monats nur noch maximal 30 Impfdosen pro Woche zukommen zu lassen. „Das ist aus gleich mehreren Gründen schwer nachvollziehbar“, so der Abgeordnete weiter. „Wir sind uns angesichts der explodierenden Infektionszahlen einig, aktuell mehr und schneller denn je impfen zu müssen. Wie man in einer solchen Situation Impfstoff rationieren kann und so weitere Unsicherheiten schafft, die den Impfprozess unnötig weiter verzögern kann, erschließt sich mir nicht“, erklärt Weingarten. Dies gelte auch für die niedergelassenen Ärzte. „Mich erreichen von Ärztinnen und Ärzten aus allen Teilen unserer Region Kritik und Unverständnis für dieses Vorgehen von Jens Spahn“.
Es stehe zu befürchten, dass gerade in Rheinland-Pfalz, wo bislang viele Menschen mit Biontech erst- und zweitgeimpft seien, nun Verunsicherung entstehe, sich der Beratungsbedarf der Ärztinnen und Ärzte weiter erhöhe und die Impfkampagne beim Boostern ins Stocken gerate. Dies insbesondere, wenn Patientinnen und Patienten nun aus Unsicherheit Termine stornieren würden, erläutert Weingarten das Problem. Zwar gebe es an der Wirksamkeit und Verträglichkeit des ordentlich zugelassenen Moderna-Impfstoffs, keine Zweifel. „Dennoch schaffen solche Querschüsse kein Vertrauen“, so Weingarten. Es muss in der Entscheidungsfreiheit der Ärzte und Patienten liegen, welcher Impfstoff vorrangig genutzt werde.