Zu notwendigen Verbesserungen im Planungs- und Bauablauf beim weiteren Glas­faserausbau im Kreis Birkenfeld erklärt der SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Joe Weingarten:

Der SPD-Bundestagsabgeordnete Joe Weingarten fordert von Landrat Matthias Scheider eine bessere Koordination des Glasfaserausbaus im Kreis Birkenfeld: „Wir müssen aus den Fehlern bei der Umsetzung des „Graue-Flecken-Programms“ lernen und vermeiden, dass es beim Vollausbau in den nächsten Jahren wieder zu Zeitverzögerungen, Quali­tätsproblemen beim Bau und einer unzureichenden Kommunikation mit den Ortsgemein­den und den Bürgern kommt“, so Weingarten. Insbesondere müsse jetzt bei der Kreisverwaltung die Stelle eines zentralen Projektsteuerers für den weiteren Glasfaser­ausbau eingerichtet werden.

Weingarten macht zwei zentrale Schwächen beim bisherigen Ausbau aus: Die zu gerin­gen Einflussnahmemöglichkeiten des Kreises auf die bautechnische Ausführung bei der Leitungs- oder Lehrrohrverlegung und die mangelnde Abstimmung mit den Ortsge­mein­den und betroffenen Bürgerinnen und Bürgern. „Zwischen dem Aufbruch der jeweiligen Straße und ihrem Wiederverschluss nach der Leitungsverlegung kann der Kreis, der ja selber nur mittelbar Auftraggeber der Baufirmen ist, kaum Einfluss nehmen“, betont der Abgeordnete. „Die Ortsgemeinden können das sehr wohl, etwa mit Auflagen bei der Aufbruchgenehmigung an die Baufirma oder bei der Abnahme der Baumaßnahme. Aber dazu brauchen sie eine fachliche Unterstützung.“

Der Wahlkreisabgeordnete ist sich bewusst, dass es aufgrund der Vielzahl von Unter­auftragnehmern beim Ausbau auch zu erheblichen Sprachproblemen mit den Beschäftig­ten aus ganz Europa kommt, die beim Glasfaserausbau beteiligt sind. Der Fachkräfte­mangel sei dort erheblich und die europaweite Vergabe mittlerweile die Regel. “Aber auch da muss die Kreisverwaltung als Vertreterin der Öffentlichen Hand genau hinschauen und beispielsweise durch die zuständigen Stellen prüfen lassen, ob arbeitsrechtliche Grenzen, etwa die Arbeitszeiten, oder Mindestlohnvorgaben eingehal­ten werden,“ fordert Weingarten.

„Eine solche zentrale Projektsteuerung bei der Kreisverwaltung ist umso wichtiger, weil in den nächsten Jahren neben dem Glasfaserausbau auch der Aufbau einer umfassen­den öffentlichen Ladesäulen-Infrastruktur auf uns zu kommt, „ betont der SPD-Bundes­tagsabgeordnete. „Auch dort wird es weitgehende Baumaßnahmen und Leitungs­verlegungen geben. Da müssen die Ortsgemeinden in der gleichen Weise unterstützt werden, damit das einigermaßen reibungslos funktioniert.“