Mittelständische Steuerberater müssen geschützt werden

Zu den geplanten Haftungsregelungen beim Gesetz zur Stärkung der Finanzmarktintegrität (FISG) und ihre Auswirken auf mittelständische Prüfungsunternehmen äußert sich der SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Joe Weingarten:

 

Die Bundesregierung regiert zurecht auf den Wirecard-Skandal mit einer Verschärfung der rechtlichen Rahmenbedingungen für Wirtschaftsprüfer und Steuerberater, findet der SPD-Bundestagsabgeordnete Joe Weingarten. Er setzt sich gegenüber Bundesfinanzminister Olaf Scholz aber dafür ein, dass dabei keine Bedingungen geschaffen werden, die die mittelständischen Steuerberater aus dem Markt drängen: „Mittelständische Steuerberater müssen geschützt werden.“

Durch das „Gesetz zur Stärkung der Finanzmarktintegrität“ (FISG) sollen unter anderem die Haftungsvorschriften für Wirtschaftsprüfer verschärft und die Haftungssummen auf bis zu 20 Millionen Euro erhöht werden. „Ich bin von mehreren mittelständischen Steuerbüros darauf angesprochen worden, dass diese Regelungen im aktuellen Gesetzentwurf aus dem Finanzministerium für sie äußerst problematisch sind, weil das Haftungsrisiko für ein mittelständisches Büro kaum tragbar ist,“ so Weingarten.

Der Bundestagsabgeordnete weist auf das eigentliche Ziel des Gesetzentwurf hin, die bundesweit dominierenden großen Beratungsgesellschaften, die sogenannten „Big Four“ (Deloitte, Ernst & Young, KPMG und PwC) besser zu regulieren, „um katastrophale Fehlleistungen wie bei der Wirecard-Überprüfung zu vermeiden“. Für diese Großunternehmen sollten die Bedingungen durchaus verschärft werden, findet Weingarten. „Aber das darf nicht dazu führen, dass es mittelständische Wirtschaftsprüfer und Steuerberater im Wettbewerb mit den Großen noch schwerer haben.

Denn: „Verschwindet der Mittelstand bei den Steuerberatern“, sind nicht nur diese Büros, sondern auch viele andere Unternehmen aus der Nahe-Region betroffen, weil sie keine Prüfer mehr finden, die mit ihren Unternehmen und seinen wirtschaftlichen Bedingungen vertraut sind“, findet Weingarten, der die Zusammenarbeit mit Wirtschaftsprüfern aus langjähriger persönlicher Arbeit kennt.

„Deswegen habe ich mich an Bundesfinanzminister Olaf Scholz gewandt und ihn gebeten, den Gesetzentwurf zum FISG nochmals auf seine Mittelstandsverträglichkeit zu überprüfen,“ kündigt der Bundestagsabgeordnete an.