Zur innerhalb der Bundesregierung gescheiterten Strategie zum Schutz der Moore in Deutschland erklärt der SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Joe Weingarten:
Der SPD-Bundestagsabgeordnete Joe Weingarten kritisiert, dass es aufgrund der Blockade der Bundeslandwirtschaftsministerin nicht gelungen ist, die lange geplante Strategie des Bundes zum Schutz der Moore in Deutschland zu beschließen: “Wieder ist eine Chance vertan worden, in der Umwelt- und Landwirtschaftspolitik gemeinsam zu handeln.” Die Bundeslandwirtschaftsministerin wolle verhindern, dass nicht nur natürliche Moore, sondern auch solche in der landwirtschaftlichen Nutzung verstärkt unter Schutz gestellt werden. “Dabei wäre es gerade dort besonders notwendig”, betont Weingarten.
„Intakte Moore sind nicht nur beeindruckend in ihrer landschaftlichen Ausprägung, sie sind auch wertvoller Lebensraum für viele bedrohte Tiere und Pflanzen und wichtig für Klimaschutz und -anpassung“, kritisiert der Bundestagsabgeordnete die Verhinderungsstrategie des Bundeslandwirtschafstministeriums: “Moore sind der größte Kohlenstoffspeicher in Deutschland. “Ich teile deshalb die Positionen von SPD und Grünen, die sich seit langem für einen stärkeren Schutz der Moore aussprechen.” Hier müsse gehandelt werden, “zumal wir ja auch in unserer Region, im Nationalpark Hunsrück-Hochwald bei Thranenweiher, aktiv Moore wieder anlegen.” Wegen ihrer Bedeutung für den Klimaschutz, hätten sich Union und SPD im Koalitionsvertrag 2018 darauf verständigt, mit einer Moorschutzstrategie nachhaltig zum besseren Schutz der Moore beizutragen. Schließlich seien entwässerte Moore allein für rund 7 Prozent der deutschen Treibhausgasemissionen verantwortlich, was etwa dem Anteil des jährlichen Flugverkehrs in Deutschland entspreche, betont Weingarten. Das jetzt wieder aus vermeintlichem Interesse der Landwirtschaft umweltpolitischer Schaden in Kauf genommen werde, sei ein Fehler”, sagt Weingarten: Das ständige Einknicken vor der Lobby der Großlandwirtschaft bringe unseren Bauern gar nichts, schädige aber die Umwelt weiter.