Wasserstoffstrategie ist auch eine große Chance für die Rhein-Nahe-Region

Die große Koalition hat innerhalb des Konjunkturpakets einen wirtschaftspolitischen Meilenstein gesetzt: Sie fördert die „Nationale Wasserstoffstrategie“ mit 9 Milliarden Euro. Außerdem hat die CDU ihren Widerstand aufgegeben, für die Wasserstoff-Gewinnung ausreichend Energie bereit zu stellen. Die Förderung der Wasserstoff-Technologie ermöglicht eine Umrüstung hin zu einer klimaneutralen Wirtschaft. So kann Deutschland seine ambitionierten Klimaziele erreichen und weiterhin ein Wirtschafts- und Export-Motor bleiben. Für die Rhein-Nahe-Region bedeutet die Strategie eine große Chance, nachhaltige Wertschöpfung vor Ort zu generieren.

Zwischen den Jahren 2030 und 2040 werden schrittweise 5, 10 und letztlich 15 Gigawatt Gesamtleistung bereit gestellt, um Wasserstoff in Deutschland im Industriemaßstab zu produzieren. Damit hat die CDU ihren Widerstand aufgegeben. Das von ihr geführte Bundeswirtschaftsministerium wollte insgesamt nur 5 Gigawatt Leistung bereit stellen.

Deutschland setzt dabei auf „Grünen Wasserstoff“. Also auf Wasserstoff, der aus erneuerbaren Energien gewonnen wird. Auch hier konnte der Widerstand der CDU überwunden werden. Der Grüne Wasserstoff wird auch bei erweiterten Kapazitäten nicht ausschließlich in Deutschland produziert werden können. Im Rahmen des Konjunkturpakets kündigt die Bundesregierung an, die Zusammenarbeit mit für die Produktion geeigneten Ländern zu erleichtern. Dabei soll darauf geachtet werden, dass in der Gewinnung in Deutschland produzierte Technologie zum Einsatz kommt.

In der Produktion dieser innovativen Technologie sehe ich eine große Chance für die Rhein-Nahe-Region. Mehrere Gründe sprechen dafür, dass sich hier Unternehmen ansiedeln können, die einen Beitrag für eine Umrüstung hin zu einer klimaneutralen Wirtschaft leisten können. Und die für die Region Wertschöpfung in Form von Arbeitsplätzen und Steuereinnahmen bedeuten:

– Das Land Rheinland-Pfalz hat bereits eine Wasserstoff-Strategie und ist daher für das Thema gut aufgestellt.

– Es gibt bereits erste, funktionierende Pilotprojekte wie den Mainzer Energiepark. Die Fachhochschulen in Bingen und Birkenfeld (Umweltcampus) sind Vorreiter in der Entwicklung.

– Der Automobil- und metallverarbeitenden Sektor ist einer der Schlüsselbranchen, für die Wasserstoff eine wichtige Rolle spielen wird. Die in der Nahe-Region angesiedelten, mittelständischen Unternehmen dieser Branchen können gleichermaßen Profiteure wie Antreiber der technologischen Entwicklung werden.

– In der Rhein-Nahe-Region sitzen die Köpfe und Kräfte, die es für den Ausbau der innovativen Technologie braucht.

– An den Hochschulen der Region besteht die Möglichkeit, auf Wasserstoff basierte Technologien stärker als bisher ohnehin zu berücksichtigen.

– Vorhandene Gewerbeflächen können für die Ansiedlung von Produktionsstätten, etwa für die benötigte Technologie, genutzt werden.

Ich werde das Thema Wasserstoffstrategie in meiner weiteren Arbeit stark berücksichtigen und in Gesprächen mit Verantwortlichen aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft dafür werben, sich um die zu erwartenden Ausschreibungen zu bemühen.