Zu seinem Besuch bei der Regionalgeschäftsstelle der Industrie- und Handelskammer in Idar-Oberstein, erklärt der SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Joe Weingarten:

Der SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Joe Weingarten hat sich bei einem Besuch der IHK-Regionalgeschäftsstelle in Idar-Oberstein für mehr wirtschaftspolitisches Profil und eine größere Erkennbarkeit der Oberen Nahe ausgesprochen.

Im Gespräch mit der neuen Geschäftsführerin Christina Schwardt, dem IHK-Vizepräsidenten Hans-Jörg Platz und den Mitgliedern des Regionalbeirates Jörg Wagner und Parasco Karathanasopoulos wurde deutlich, dass die regionale Vielfalt und die Leistungsfähigkeit der Nationalpark- und Edelsteinregion mehr in den Fokus gerückt werden muss, wenn die Region im anstehenden Strukturwandel bestehen will. 

Die IHK-Regionalgeschäftsstelle in Idar-Oberstein betreut rund 5.500 Betriebe aus Industrie, Handel und Dienstleistung im Landkreis Birkenfeld. „Mit Christina Schwardt wurde eine gute und engagierte Geschäftsführerin gefunden“, erklärt Weingarten. „Für die Stellennachbesetzung habe ich mich bei der Zentrale in Koblenz eingesetzt. So ist sichergestellt, dass die Interessenvertretung vor Ort geleitet wird und auch handeln kann.“ Die Interessenvertretung geschieht u.a. auf Basis von regelmäßigen Konjunkturumfragen, die als Stimmungsbarometer die aktuellen Geschäftslage und Erwartungen der Betriebe abbildet.

„Aktuell ist die wirtschafltiche Lage vieler Betriebe sehr  angespannt. Die hohen Energiepreise, steigender Kostendruck, Personalmangel, Bürokratie und schwierige Rahmenbedingungen – viele Unternehmerinnen und Unternehmer fragen sich da, wie es weitergehen soll“, so IHK-Vizepräsident Hans-Jörg Platz.  „Die Vielfalt und Innovationskraft unserer Region sind unsere größten Potenziale. Wir müssen alle entschlossen handeln und wirklich etwas tun. Nur so kann das Vertrauen in den Wirtschaftsstandort wieder gestärkt werden. Wir sind bereit, eng mit der Politik zusammenzuarbeiten, um die regionale Wirtschaftslandschaft weiter zu stärken und zukunftsfähig zu gestalten“, ergänzt IHK-Regionalgeschäftsührerin Christina Schwardt.

„Eine Marke ‚Idar-Oberstein‘ oder dem Nationalpark Hunsrück-Hochwald finden zu wenig Beachtung und sollten stärker in den Vordergrund gestellt werden. Zumal wir so schnell wie möglich mit dem 2015 gegründeten Nationalpark Geld verdienen wollen und müssen“, so der Abgeordnete für das Naheland. Dies müsse primär in und aus der Region stattfinden. Dazu sei es auch wichtig, dass die IHK noch mehr zum Sprachrohr der Betriebe wird.

Einig waren sich die Anwesenden, dass die von der IHK ins Leben gerufene Aktion „Heimatshoppen“ zur Belebung der Innenstädte beiträgt. „Einkaufen und danach noch die Gastronomie besuchen ist von großer Bedeutung für die lokalen Einzelhändler und Gastronomen. Dies sichert Arbeits- und Ausbildungsplätze und macht die Region auch attraktiv“, ist sich Dr. Joe Weingarten sicher. 

Aber der Nationalparklandkreis braucht mehr Visionen und Ziele. Weingarten spricht sich dafür aus, die anstehenden Umstrukturierungen in den Betrieben entschlossen und gemeinsam mit den Beschäftigten und den Gewerkschaften anzugehen: „Denn wir müssen damit leben, dass wir Teile der Automobilzulieferungsindustrie verlieren, weil der Verbrennungsmotor und das Getriebe bei Elektrofahrzeugen wegfallen“.

Es muss Ziel sein, hier neue Perspektiven zu erarbeiten: „Im Maschinenbau, bei der Erzeugung erneuerbarer Energien und in der Verteidigungstechnik. Dort gibt es gute Wachstumschancen, die wir nutzen müssen“, betont der Bundestagsabgeordnete. Die Tourismusstrategie müsse für die Region ebenfalls neu durchdacht werden. Sinnvoll sei hier die Kooperation der Hunsrück- und Naheland-Tourismusgesellschaften. „Hier müssen wir stärker werden und die Region aus der einseitigen Verbindung mit der  ‚Rheinschiene‘ lösen“, so Weingarten. 

Denn die Vermarktungschancen sind grundsätzlich gut: „Es gibt kaum eine bessere Standortwerbung aufgrund unserer weltweiten Bekanntheit. Welche 30.000-Einwohner-Stadt hat solch eine Alleinstellungsmerkmal wie Idar-Oberstein und die gesamte Region? Leistungsfähige Firmen, wie BioNTech, die Firmen Effgen, Fritsch, Stephan, Fissler oder demnächst Polymer und unser Militärstandort, die vielen Wanderwege und natürlich unsere Edelstein- und der Schmuckindustrie bilden  eine einzigartige Konzentration, wie in keiner anderen Region der Welt. Wenn uns dies bewusster wird und wir die Stärken an der oberen Nahe besser nach Außen herausstellen, kann uns in unserem gemeinsamen Interesse in der Wirtschaftsförderung mehr gelingen“, so Weingarten.