Zur aktuellen Diskussion um die Modernisierung der Gebäudeheizungen erklärt der SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Joe Weingarten:

Der SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Joe Weingarten spricht sich dafür aus, die gefor­derte Modernisierung privater Hausheizungen nur „mit Augenmaß umzusetzen: Ich be­komme verängstigte und sorgenvolle Rückmeldungen zu dem von der Koalition be­schlossenen Modernisierungspaket für den Klimaschutz aus allen Teilen meines Wahl­kreises. Viele Menschen, die in älteren Häusern wohnen und nur kleinere Einkommen haben, fürchten die Kosten, die auf sie zu kommen.“ Da gehe es nicht nur um Investitio­nen in eine neue Heizung. Kosten für Dämmmaßnahmen, neue Fenster und andere Aus­gaben kämen hinzu: „Viele haben Angst, ihr Haus nicht halten zu können und sehen ihre ganze Lebensleistung gefährdet,“ befürchtet Weingarten.

Der SPD-Abgordnete sieht das Problem im ganzen ländlichen Raum. „Hier haben viele gar keine Alternative zu Öl- oder Gasheizungen. Fernwärme gibt es nicht, die Pellets-Preise steigen auch immer weiter und der Einbau von Wärmpumpen – wenn es sie über­haupt gibt – zieht erhebliche Kosten nach sich, etwa für den Einbau von Fußboden­heizungen.“ In dieser Situation dürfe die Politik die Menschen nicht weiter verunsichern. „Jedenfalls wird die SPD da auf der Seite der Betroffenen stehen. Denn sonst bekommen wir eine Spaltung in der Gesellschaft, wo diejenigen, denen es finanziell gut geht und die sich vor allem um das Weltklima sorgen, gegen diejenigen stehen, die nicht wissen, wie sie das alles bezahlen sollen.“

Der Wahlkreisabgeordnete für die Nahe-Region steht zu dem Ziel, in allen Bereichen Deutschlands die Energieversorgung auf erneuerbare Energeien umzustellen und weitestmöglich klimaneutral zu agieren. “Aber ob Deutschland 2040 zu 80 % oder zu 100 % klimaneutral ist, ändert an der globalen Klimabedrohung so gut wie nichts. Und es wäre verrückt, für so ein symbolisches Ziel die deutsche Wirtschaft zu ruinieren und Millionen Menschen der Angst vor einem finanziellen Ruin auszusetzen. Wir müssen das sachlich diskutieren und keine Ideologiefrage daraus machen. Und wenn das Ganze ein paar Jahre länger dauert, als man das idealerweise gerne hätte, nehme ich das eher hin, als die extreme Belastung ohne Rücksicht auf die Betroffenen durchzusetzen.“

Der SPD-Abgeordnete weißt darauf hin, dass das von der Koalition beschlossene Klimapaket richtige Ansätze in dieser Richtung verfolge: „Wir haben die Zwangsabschaltung von Heizungen verhindert, es gibt die grundsätzliche Zusage, dass der Heizungsaustauschbar zumutbar gestaltet und die Eigentümer nicht überfordert werden und dass Bürger mit kleinen und mittleren Ein­kommen eine Unterstützung bekommen. Das sind vernünftige Beschlüsse.“

Weingarten erwartet von Bundeswirtschaftsminister Habeck von den Grünen , dass jetzt sehr schnell und klar die staatliche Förderung von Maßnahmen des Heizungsaus­tausches geklärt wird. „Noch so eine Hängepartie wie bei den Heizungsbeihilfen im Winter, wo auf die Ankündigungen von Hilfen monatelange bürokratische Verhandlungen folgten, können wir uns nicht erlauben.“ Jetzt müsse schnell geklärt werden, wer Hilfen in welcher Höhe vom Staat bei der Modernisierung bekomme. „Ohne spürbare Hilfen können wir das Programm nicht umsetzen“, betont der SPD-Bundestagsabgeordnete.