Zum Vorschlag des Bundesverteidigungsministers Boris Pistorius, einen auf Freiwilligkeit basierenden Wehrdienst in Deutschland einzuführen, erklärt der SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Joe Weingarten:
Der SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Joe Weingarten begrüßt den Vorschlag von Verteidigungsminister Boris Pistorius, einen Auswahlwehrdienst einzuführen: „Ein neues, auf Freiwilligkeit basierendes Wehrdienstmodell aufzubauen, ist vor dem Hintergrund der sicherheitspolitischen Situation notwendig und richtig. Andere Länder wie Schweden haben damit gute Erfahrungen gemacht“, sagt Weingarten, der Mitglied des Verteidigungsausschusses im Deutschen Bundestag ist.
Weingarten erläutert den Hintergrund seiner Unterstützung für die Pläne von Verteidigungsminister Pistorius: „Der russische Angriff auf die Ukraine hat uns klar vor Augen geführt, dass wir in Europa Sicherheit vor Russland herstellen müssen. Gerade unsere östlichen Nachbarn blicken dabei auf die Bundesrepublik Deutschland, als größtes und wirtschaftlich stärkstes Land Europas, wenn es um ihre Sicherheit geht. Dem müssen wir gerecht werden, um die europäische Einheit zu erhalten. Das können wir nur, wenn wir die aktive Truppe mit mehr Personal ausstatten und eine schlagkräftige Reserve aufbauen. Für dieses Ziel kommen wir nicht um einen Wehrdienst herum.“, erläutert Weingarten seine Unterstützung für die Pläne des Verteidigungsministers.
„Heute ist es für die Einführung einer umfassenden Dienst-, oder auch Wehrpflicht zu früh“, so der Abgeordnete: „Es gibt für die dazu notwendigen Verfassungsänderungen keine Mehrheiten. Deshalb ist die Herangehensweise von Boris Pistorius, heute das politisch Machbare vorzuschlagen auch richtig. Aktuell haben wir in der Bundeswehr auch nicht die notwendigen Strukturen, für die Einführung eines Pflichtdienstes. Es fehlen und beispielsweise die notwendigen Kasernen. Die Pläne von Minister Pistorius legen jedoch mit der Erfassung aller wehrfähigen Männer den zentralen Grundstein zum Wiederaufbau der Wehrersatzverwaltung und leitet damit einen wichtigen Beitrag zur Verteidigungsfähigkeit der Bundesrepublik Deutschland.“, so der Verteidigungsexperte Weingarten.
Weingarten ist überzeugt, dass in der Zukunft ein noch umfassenderer Dienst notwendig wird: „Ich bin klar für die perspektivische Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht, die Frauen und Männer umfasst, nur so können wir eine Wehrgerechtigkeit herstellen. Hier sollen sich junge Menschen aussuchen können, ob sie in den Streitkräften dienen, oder in einem anderen Bereich der Gesellschaft. Ich will, dass der Dienst bei den Streitkräften für junge Menschen eine sinnstiftende Erfahrung ist, nur so bekommen wir die notwendige gesellschaftliche Akzeptanz.“