Zu seinem Treffen mit Vertretern der Tischlerinnung Rhein-Nahe-Hunsrück anlässlich der aktuellen Lage im Handwerk in Bad Kreuznach erklärt der Bundestagsabgeordnete Dr. Joe Weingarten:
Der SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Joe Weingarten konnte sich bei einem Treffen mit den Vertretern der Tischlerinnung Rhein-Nahe-Hunsrück, Obermeister Thomas Klemm und Hauptgeschäftsführer Martin Partenheimer über die aktuelle Situation der Handwerksberufe informieren. Die Gesprächspartner waren sich einig, dass das Handwerk eine wesentliche Rolle im ländlichen Raum spielt. Dazu Weingarten: „Die Handwerksbetriebe haben meist im ländlichen Raum ihre Werkstätten und Arbeitsplätze, dies führt zu einer starken Verwurzlung mit der Region, daher ist eine heimatnahe Ausbildung von großer Bedeutung“.
Nach Aussage des zuständigen Obermeisters Thomas Klemm besteht die größte Schwierigkeit derzeit im Finden von Fachkräften und Auszubildenden. Es lassen sich kaum noch Azubis für den Tischlerberuf finden, derzeit sind es zwei Auszubildende in Idar-Oberstein und 15 jeweils in Simmern und Bad Kreuznach. „Vier Auszubildende in Idar-Oberstein wären wünschenswert, um den dortigen Berufsschulstandort zu halten“, so Klemm. Sollte der Berufsschulstandort in Idar-Oberstein wegfallen hätte das drastische Folgen für die Region. Es würde bedeuten, dass die Auszubildenden dann nach Koblenz oder Trier zu ihrer theoretischen Berufsschulausbildung fahren müssten. „Das würde gerade die jüngeren Azubis, ohne Führerschein und eigenes Auto, davon abhalten diesen Beruf zu erlernen“, ergänzt Partenheimer. Thomas Klemm bemängelt auch die fehlende Motivation vieler Auszubildender sowie die Tatsache, dass in den letzten Jahren das Leistungsniveau in den Schulen deutlich herabgesetzt wurde. „Den jungen Leuten muss ein realistisches Bild vom Arbeiten vermittelt werden, dazu zählen auch Samstags- und Zusatzarbeiten“, so der Parlamentarier. Der SPD-Bundestagsabgeordnete führt weiter aus, dass das Handwerk unabdingbar für die Region ist. „Nicht nur die Identität der Region, sondern auch die Wirtschaftskraft der Betriebe und Arbeitnehmer in der Region sind immens wichtig, damit der ländliche Raum nicht abgehängt wird“, so Weingarten. Weingarten stimmt Obermeister Klemm und Hauptgeschäftsführer Martin Partenheimer zu, dass die Berufsschulstandorte unbedingt erhalten bleiben müssen. Er versprach dem Handwerk, sich dafür einzusetzen.