Bei Entscheidungen im Gesundheitswesen den Erhalt der Strukturen mitdenken
Der Bundestagsabgeordnete Dr. Joe Weingarten hat die Rettungszentrale des ASB Bad Kreuznach besucht. ASB-Kreisgeschäftsführer Michael Böhme und Weingarten sprachen unter anderem über die Themen:
Der Bundestagsabgeordnete Dr. Joe Weingarten hat die Rettungszentrale des ASB in Bad Kreuznach besucht. Er hat sich unter anderem die Rettungswagen erklären und zeigen lassen. Weingarten spendete 500 Schutzmasken, darunter 250 FFP2-Masken.
Die Folgen der Corona-Pandemie für den ASB gehörten zu den Themen im anschließenden Gespräch mit ASB-Kreisgeschäftsführer Michael Böhme. Dem Pflege- und Rettungsdienst entstanden zum einen höhere Kosten. So mussten zum Beispiel mehr Schutzausrüstungen und Desinfektionsmittel als sonst üblich gekauft werden – und das zu höheren Preisen. Zum anderen gingen Einnahmen zurück, etwa, weil Krankentransporte ausfielen.
„In der Aufarbeitung der Corona-Krise werden wir auch über die Struktur der Finanzierung reden müssen“; sagt Weingarten. Aufgaben wie die Pflege, die Arbeit der Rettungsdienste oder das Offenhalten von Landkrankenhäusern müssten der Gesellschaft mehr wert sein. Auch müsse die Politik bei Entscheidungen immer mitbedenken, wie sich das auf die Struktur der Gesundheitsversorgung auswirkt.
So sei es richtig, sagt Weingarten, den digitalen Fortschritt zu nutzen, um die Leitstellen zu zentralisieren. „Hier lässt sich Geld sparen, ohne dass die Qualität der Versorgung leidet.“ Doch einerseits müsse bei der Planung der Erhalt lokaler Strukturen mitgedacht werden: „Zentrale Leitstellen müssen nicht zwangsläufig in Städten angesiedelt werden.“ Im Digitalzeitalter sei es auch möglich, sie auf dem Land anzusiedeln, um dort so Strukturen zu fördern.
Andererseits solle das durch die Zentralisierung eingesparte Geld an anderer Stelle wieder investiert werden. Das gut ausgebaute Gesundheitswesen, so waren sich Böhme und Weingarten einig, war ein wichtiger Grund, warum die Corona-Epidemie in Deutschland bisher deutlich besser verlaufen ist als in anderen Staaten. Die Kosten müssten offen angesprochen werden und dann müsse die Gesellschaft entscheiden, was ihnen das Gesundheitswesen wert sei.
Ein Beispiel sei die Ausstattung mit Rettungswachen. „Im Landkreis Bad Kreuznach wird eine weitere Rettungswache benötigt“, sagt Böhme. Der ASB bemühe sich derzeit gemeinsam mit den Maltesern um diese. Weingarten sagte zu, den ASB in dieser Frage politisch zu unterstützen.