Zu den Ergebnissen seiner Bürgerversammlung in Martinstein zum Ausbau der B41 erklärt der SPD-Bundestagsabge­ordnete Dr. Joe Weingarten:

Der SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Joe Weingarten fordert den weiteren Ausbau der Bundesstraße B 41 im Nahetal. Dies gelte nach der Fertigstellung der Ortsumgehung von Hochstetten-Dhaun vor allem für die Nachbargemeinde. „Das Nadelöhr in Martinstein muss geschlossen werden. Der Ausbau der B 41 in dieser Ortsgemeinde mit einer Entlastung des Ortskerns ist zwingend notwendig.“ Weingarten betont in diesem Zusammenhang, dass der Ausbau nicht nur im Interesse der Bürgerinnen und Bürger und der lokalen Wirtschaft liegt: Auch unter militärischen Gesichtspunkten kann die Strecke zukünftig weiter an Bedeutung gewinnen,“ betont das Mitglied des Verteidigungsausschusses des Bundestages.

Der SPD-Abgeordnete hat sich in Martinstein mit Bürgermeister Edgar Pütmann der ersten Ortsbeigeordneten Tanja Suchopar sowie betroffenen Bürgerinnen und Bürgern zu einer Bürgerversammlung getroffen. Gemeinsam wurden die Folgen des massiven Verkehrsaufkommens sowie die Möglichkeiten der Entlastung und mögliche Umgehungspläne erörtert. Bei einem Rundgang konnte sich der Parlamentarier ein Bild von den Schäden an den Häusern, die direkt an der B41 liegen, machen. Tiefe Risse in den Hauswänden sind die Folgen der starken Verkehrsbelastung sowie des sinkenden Grundwasserspiegels. „Wir können noch nicht einmal Photovoltaikanlagen auf den Dächern installieren, da sich diese durch den Feinstaub und den Reifenabrieb der Fahrzeuge zusetzen, von den gesundheitlichen Folgen ganz abgesehen“, so ein Teilnehmer der Versammlung. „Wir haben beim zuständigen Ordnungsamt einen Antrag auf Lärmschutzgeschwindigkeit gestellt, allerdings kann die Bearbeitung des Antrags bis zu einem Jahr dauern“, erklärte Bürgermeister Pütmann. 

Weingarten stellte den aktuellen Sachstand vor: Derzeit läuft ein Raumordnungsverfahren zur neuen Linienführung der B 41. Sobald dieses abgeschlossen ist, kann mit den Planungen begonnen werden.“ Nach Rücksprache mit der das Verfahren führenden Landesbehörde SGD Nord in Koblenz erläuterte Weingarten die möglichen Optionen, die derzeit in Betracht kommen. „Es gibt drei Varianten, von den aber eine wohl nicht mehr ernsthaft verfolgt wird: Die ursprünglich geplante Tunnelvariante steht aufgrund immenser Kosten offenbar in keinem Verhältnis zum Nutzen.“ Auch die Variante eine Umgehung Parallel zur Bahntrasse zubauen, kann nach Weingartens Einschätzung keine ernsthafte Option sein, da sie mit sehr vielen und tiefgehenden Eigentumseingriffen und dem Abriss vieler intakter Häuser verbunden wäre. „Letztlich bleibt nur die Südvariante mit einer Verlegung der Fahrbahn auf die andere Nahe-Seite. Allerdings müssen hier vor allem noch naturschutzrechtliche Fragen geklärt werden“, so der Wahlkreisabgeordnete für das Naheland.

Im intensiven Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern der gut besuchten Bürgerversammlung in Martinstein bekräftigte Weingarten die absolute Notwendigkeit der Ortsumgehung: „Die in den siebziger und achtziger Jahren verfolgten Ausbaupläne erfolgten vorwiegend aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten mit dem Ziel einen besseren Anschluss der Oberen Nahe und des Kirner Raumes an das Rhein-Main-Gebiet zu schaffen. „Diese Ziele gelten unverändert weiter. Gerade angesichts der großen Veränderungen und Krisen unserer Wirtschaft müssen wir Unternehmen gute Rahmenbedingungen geben, um sich anzusiedeln und Waren und Menschen schnell und zuverlässig im Nahe-Land zu transportieren, „erklärt der SPD-Abgeordnete. „Dazu gehört eine stärkere Nutzung der Bahn, hoffentlich auch einmal mit einer Elektrifizierung der Nahe-Strecke,“ fordert er. „Aber auf absehbare Zeit, in den nächsten Jahrzehnten brauchen wir eine gute und leistungsfähige Straßenverbindung zwischen der A 62 im Saarland und der A 61 bei Bingen.“ Und das müsse mit einem verstärkten Schutz für die Anlieger verbunden sein. Das gelte insbesondere für die hoch belastetet Ortslage von Martinstein. „Am Beispiel von Hochstetten-Dhaun sieht man ja, welche guten Entwicklungsmöglichkeiten sich für einen Ort bieten, wenn der quälende Dauer-Verkehr verlagert wird,“ betonte Weingarten auf der Bürgerversammlung.

Der SPD-Bundestagsabgeordnete sicherte Ortsbürgermeister Pütmann sowie den anwesenden Bürgerinnen und Bürgern zu, sich bei Bundesverkehrsminister Wissing und Landesverkehrsministerin Schmitt weiter für den Ausbau der B41 in Martinstein einzusetzen, „Wir müssen immer wieder deutlichen machen, wie wichtig der Ausbau gerade hier in Martinstein für die enorm belasteten Bürgerinnen und Bürger ist“.