Bezahlbarer Wohnraum unabdingbar zur Bekämpfung von Wohnungslosigkeit
Zu seinem Besuch des Café Bunt in Bad Kreuznach erklärt der SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Joe Weingarten:
Der SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Joe Weingarten betont die Notwendigkeit von bezahlbarem Wohnraum zur Bekämpfung der Wohnungsnot: „Die Gründe für die Wohnungslosigkeit sind vielfältig, vor allem aber sind bezahlbare Wohnungen und Wohnungen für einzelne Personen notwendig. Eine neue Bundesregierung muss mehr bezahlbaren Wohnraum schaffen“, so Weingarten. „Da waren wir in den letzten Jahren nicht gut genug,“ gibt der Bundestagsabgeordnete selbstkritisch zu.
Bei einem Besuch im Café Bunt in Bad Kreuznach, ein Angebot der Wohnungslosenhilfe der Stiftung kreuznacher diakonie, konnte sich der SPD-Parlamentarier über die aktuellen Entwicklungen und Probleme in der Wohnungslosenhilfe informieren. „Leider sind wohnungslose Menschen noch immer nicht in der Gesellschaft akzeptiert. Sie werden immer noch als Penner bezeichnet. Dabei sind die Ursachen oft vielfältig“, erklärt die Einrichtungsleiterin Doris Häfner-Kairo. Weingarten erklärt: “Wir schaffen uns im Wohnungsbau teilweise selbst Probleme durch zu hohe Standards. Wir müssen einfacher und billiger bauen, die hohen Standards und Kosten sind mit Ursache für viele Leerstände“.
Als einen weiteren Grund für die Wohnungslosigkeit nannte Häfner-Kairo, psychische Erkrankungen der Betroffenen, die häufig noch mit einer Suchterkrankung einhergehen.: „Das neue Psychiatriegesetz macht es uns nicht einfacher. Zu schnell werden Patienten entlassen. Vor allem können wir diese Patienten schlecht in Wohngruppen unterbringen aufgrund ihrer Erkrankung, hierfür gibt es zu wenige Einzelwohnungen.“ Weingarten ist besorgt, dass die Zahl der Menschen, welche Probleme haben und damit nicht zurechtkommen, zunehmen. Frau Häfner-Kairo erklärte auch, dass die Unterbringung in der Wohnungslosenhilfe auch für Suchterkrankte oftmals schwierig ist. Auf Nachfrage des Abgeordneten wie konkrete Hilfe aussehen könnte, erklärt Häfner-Kairo, dass eine sogenannte Multiprofessionalität nötig ist: „Wir brauchen Psychologen, Psychiater, Ergotherapeuten, vor allem einen Hausarzt, die regelmäßig die Menschen betreuen“.
Beeindruckt zeigte sich Weingarten über die gute Zusammenarbeit zwischen dem Café Bunt, der Stiftung kreuznacher diakonie, die dieses Projekt großzügig unterstützt sowie dem Jobcenter Bad Kreuznach, über die die Einrichtungsleitung berichtete. „Es ist wichtig, dass Hilfen Hand-in-Hand funktionieren, um den Menschen einen gewissen Halt und Stabilität zu geben“, so der Parlamentarier.
Der SPD-Abgeordnete dankte der Einrichtungsleitung Doris Häfner-Kairo und deren Stellvertreterin Melissa Brangenberg für ihren Einsatz für die Ärmsten unserer Gesellschaft und sieht eine klare Aufgabe der Politik: „Wir müssen die Schere zwischen Arm und Reich wieder schließen und uns für bezahlbaren Wohnraum und erweiterte Hilfsangebote einsetzen.