Zu seinem Besuch der Sparkasse Rhein-Nahe in Bad Kreuznach und dem Gespräch mit dem Vorstandsvorsitzenden Holger Wessling erklärt der SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Joe Weingarten:

Der SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Joe Weingarten spricht sich nach seinem Treffen mit dem Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse Rhein-Nahe, Holger Wessling, in Bad Kreuznach dafür aus, neben dem sozialen Wohnungsbau auch den privaten Wohneigen­tumserwerb staatlich zu unterstützen: „Wohnen muss, auch als persönliches Eigentum, bezahlbar bleiben“. Der SPD-Abgeordnete sieht das auch als wichtiges gesellschafts­politisches Anliegen: „Das über Jahrzehnte in Deutschland geltende Gesellschafts­versprechen, dass man sich, auch ohne geerbtes Vermögen, alleine durch harte Arbeit und den Zusammenhalt einer Familie ein Haus leisten kann, darf nicht wegbrechen!“, so der Bundestagsabgeordnete. „Wenn die Menschen sich trotz großer persönlicher Anstrengungen ein eigenes Haus nicht mehr leisten können, wird die Loyalität zu unserer Gemeinschaft, zum Staat, beschädigt.“, befürchtet Weingarten. „Ohnehin haben wir eine der geringsten Wohneigentumsquoten in Europa.“

Im Gespräch mit dem Sparkassen-Vorstandsvorsitzenden Wessling hat der Wahlkreis­abgeordnete für das Nahe-Land die aktuellen Probleme im Bausektor erörtert: „Das zentrale Problem besteht darin, dass es im Bausektor eine regelrechte Kostenexplosion gegeben hat. Im Mietwohnungsneubau ist eine Vermietung unter effektiven Kosten von 14 Euro oder 15 Euro pro Quadratmeter fast nicht mehr möglich. Gleiches gilt für den privaten Neubau. Vor allem junge Familien leiden darunter.“

Holger Wessling erklärt: „Vermögungsbildung findet häufig nicht über den Arbeitslohn, sondern über die Investition in Immobilien und Wertpapiere statt. Es muss das Ziel sein, deutlich mehr junge Menschen in Immobilieneigentum zu bringen oder zur langfristigen Geldanlage in Wertpapiere zu motivieren.“ Als einen ersten wichtigen Schritt nannte Wessling die Absenkung der im europäischen Vergleich hohen Kaufnebenkosten. „Makler- und Notarkosten sowie die Grunderwerb­steuer erfordern bereits einen Einsatz von circa 10 Prozent der Gesamtkosten als Eigenkapital“, so der Vorstandsvorsitzende. Weingarten stimmt der Forderung des Sparkassenchefs nach Absenkung der Grundsteuer – „jedenfalls für die erste selbstgenutzte Immobilie“ – zu und ergänzt: „Es ist wichtig, dass junge Menschen die Möglichkeit haben, sich eine eigene Immobilie anzuschaffen, denn Wohneigentum verwurzelt und stärkt die Region“.

Auch im Mietwohnungsbau müsse es eine Absenkung der Anforderungen geben. Weingarten erklärt, „wir müssen die Anforderungen an Klimaschutz, Barrierefreiheit und Brandschutz überdenken und zu kostengünstigem seriellem Mehrgeschossbau kommen, damit die Mietkosten für alle bezahlbar bleiben“. Allein schon die stetig wachsende Bevölkerung in Deutschland zwinge dazu: „Seit dem Jahr 2015 wurden mehr als drei Millionen Menschen bei uns aufgenommen, allerdings haben wir kaum Wohnungen hierfür gebaut“, kritisiert der Parlamentarier.

Gegenstand des Gesprächs zwischen Weingarten und Wessling im Bad Kreuznacher Sparkassen-Forum war auch die gesamtwirtschaftliche Lage und die Auswirkungen auf die Sparkasse Rhein-Nahe. Herr Wessling berichtete zum einen, dass die Risikovorsorge der Sparkasse zwar deutlich erhöht werden musste, zum anderen aber auch, dass das diversifizierte Geschäftsmodell die Sparkasse besonders widerstands- und zukunftsfähig macht.

Der SPD-Bundestagsabgeordnete bedankt sich bei dem Vorstandsvorsitzenden Holger Wessling für das klare Bekenntnis zur Region auch in wirtschaftlich nicht einfachen Zeiten. „Und das gilt nicht nur für das Kerngebiet der Sparkasse, etwa im Landkreis Bad Kreuz­nach oder Teilen von Rheinhessen, sondern auch darüber hinaus in angrenzenden Ausleihebezirken. Die Sparkasse Rhein-Nahe ist nach Weingartens Einschätzung nicht nur eine wichtige Bank für Privatpersonen und das Gewerbe in unserer Region, sondern, auch mit ihren unternehmerischen Partnern, für die Förderung des Bau- und Immobiliensektors an der ganzen Nahe unverzichtbar, vor allen auch im Kirner Raum und in Idar-Oberstein. „Ich bin dankbar für das Signal, dass eine starke Sparkasse Rhein-Nahe das auch in Zukunft sicherstellen kann,“ schließt der SPD-Bundestags­abgeordnete seine Stellungnahme.