Zu seinem Treffen mit Vertretern der Firma Willi Iselborn in Bad Kreuznach anlässlich der aktuellen Lage im Baugewerbe erklärt der Bundestagsabgeordnete Dr. Joe Weingarten:

Der SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Joe Weingarten konnte sich bei einem Treffen mit Vertretern des Unternehmens Willi Iselborn in Bad Kreuznach, namentlich Geschäftsführer Christian Hamburger und Inhaberin Julia Iselborn, über die aktuelle Situation der Baubranche informieren. Christian Hamburger erläuterte die aktuelle Problematik, vor allem aber den massiven Einbruch im Wohnungsbau. „In den letzten neun bis zehn Jahren kamen ca. zwei Millionen Menschen zu uns, leider wurden zu wenig zusätzliche Wohnungen gebaut, sodass wir nun eine massive Wohnungsnot zu beklagen haben“, erklärte Weingarten. Die Gesprächspartner waren sich einig, dass deutlich mehr bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden müsse.

Christian Hamburger schilderte, dass nicht nur die wachsende Zuwanderung zu fehlenden Wohnungen führe, sondern auch der jährliche Abgang vieler Wohnungen, da diese wirtschaftlich nicht mehr tragbar seien. Weingarten ergänzte: „Auch die aktuelle Zinsentwicklung stellt ein großes Problem für die Finanzierung von bezahlbarem Wohnraum dar“. Hamburger fordert daher eine Priorisierung: „Ist es wichtig, schnell bezahlbaren Wohnraum zu schaffen oder ist es wichtiger, alle Vorschriften hinsichtlich Schall- und Klimaschutz hundertprozentig umzusetzen?“ Der Geschäftsführer der Fa. Iselborn kritisiert weiter, dass Bad Kreuznach die größte versiegelte Fläche in ganz Rheinland-Pfalz habe. Dennoch würden weniger Geschosse gebaut, als tatsächlich möglich wären, aus Angst, dass es Klagen der Nachbarschaft gebe.

Zudem spiele der Mangel an Fachkräften eine zunehmend wichtige Rolle. „Die arbeitende Bevölkerung wird immer weniger, ein erhöhtes Renteneintrittsalter müsse attraktiver werden“, so Weingarten. Der Parlamentarier führt weiter aus, dass für unterschiedliche Berufsgruppen unterschiedliche Regelungen des Rentenalters gelten müssten. „Gerade im Baugewerbe sind die Menschen nach 40 oder 45 Berufsjahren kaputt, diese können nicht bis zum Alter von 70 Jahren arbeiten gehen“, so der Bundestagsabgeordnete.

Als eine weitere Ursache für den Anstieg von Baukosten nannte Hamburger den Umstand, dass die Unternehmen immer mehr in die Ausbildung der Azubis investieren müssten. „Die Azubis bringen weniger Kenntnisse mit, als das noch vor einigen Jahren der Fall war, teilweise fehlten sogar die Kenntnisse in den Grundrechenarten. Früher konnte man solche Azubis in Bereichen einfacherer Tätigkeiten einsetzen, leider gehen diese einfachen Tätigkeiten verloren“, so Hamburger weiter.

Der SPD-Bundestagsabgeordnete führt weiter aus, dass der Wohnungsbau angeschoben werden müsse. „Wir müssen deutlich mehr bezahlbaren Wohnraum schaffen“, so Weingarten. Auch müssen die Regularien im Schall-, Brandschutz und in der Barrierefreiheit verändert werden. Weingarten sichert zu, dass er sich für die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum in der Region weiter einsetzen werde. (Bildunterschrift: MdB Dr. Joe Weingarten mit Inhaberin Julia Iselborn, Geschäftsführer Christian Hamburger und Peter Iselborn)