Zu seinem Besuch der Arbeitsgruppe Ehrenamt des Pflegenetzwerks Bad Kreuznach erklärt der SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Joe Weingarten:

Der SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Joe Weingarten betont die Notwendigkeit der ehrenamtlichen Unterstützung: „Ohne die ehrenamtliche Unterstützung in der Pflege ist die Herausforderung in diesem zentralen Bereich unserer Gesundheitsversorgung nicht lösbar, wir können allen dankbar sein, die sich hier ehrenamtlich engagieren.“

Bei seinem Gespräch mit der Arbeitsgruppe Ehrenamt des Pflegenetzwerks Bad Kreuznach konnte sich der Abgeordnete über die Schwierigkeiten und Wünsche der ehrenamtlichen Unterstützer*innen informieren. Das Pflegenetzwerk versteht sich als Plattform zur Vernetzung von Personen und Einrichtungen in Bad Kreuznach. Die AG-Ehrenamt besteht aus den Ehrenamtskoordinatorinnen und Koordinatoren verschiedener Institutionen innerhalb des Pflegenetzwerks Bad Kreuznach wie die Stiftung kreuznacher diakonie, Malteser, VdK, Betreuungsverein der Lebenshilfe Bad Kreuznach e.V., Christlich Ambulanter Hospizdienst an der Nahe, AWO Seniorenzentrum Lotte Lemke, Pro Seniore Residenz Salinental. Frau Diakonin Stambke, Koordinatorin der Arbeitsgruppe, erklärt, dass viele der ehrenamtlichen Helfer Frauen sind. „Gerade Frauen über 70 interessieren sich für eine ehrenamtliche Tätigkeit“, so Stambke und ihre Kolleg*innen. „Ich habe die Herausforderungen der privaten Pflege selbst erlebt, als meine Frau und ich unsere beiden Mütter über viele Jahre hinweg bei uns zu Hause gepflegt haben. Das verändert einen auch persönlich“, so Weingarten. Leider sind die Voraussetzungen, die nötig sind, um Angehörige zuhause zu pflegen, nicht überall möglich. „Grundvoraussetzung für die häusliche Pflege ist es, dass man den Platz dazu hat, zeitlich flexibel ist, was nicht mit jedem Beruf vereinbar ist und das die finanzielle Mittel zur Verfügung stehen“, so Weingarten weiter: „Deswegen müssen wir die Menschen dabei mehr unterstützen, auch finanziell.“

Die Arbeitsgruppe Ehrenamt des Pflegenetzwerks setzt sich für eine höhere Wertschätzung des Ehrenamtes ein und fordert deshalb beispielsweise, die Voraussetzungen an den Erhalt der Ehrenamtskarte zu erleichtern. Denn derzeit werden mindestens 5 Wochenstunden gefordert, in denen man für das Ehrenamt tätig ist, um die Karte zu bekommen. Als weiteres Problem sehen die Vertreter*innen in der Arbeitsgruppe die Vereinbarkeit zwischen Ehrenamt und Beruf. „Man muss sich das Ehrenamt auch leisten können“, so die Vertreter*innen der Arbeitsgruppe. Weingarten stimmt zu, allerdings erklärt er auch, dass die Belastungen der Arbeitnehmer größer werden. „Von Bedeutung für das Ehrenamt, wird die Zeit nach dem Berufsleben. Hinzu kommt, dass wir leider in einer Welt leben, die immer mehr vom Egoismus geprägt ist. Wir müssen den Menschen klar machen, dass sie selbst möglicherweise irgendwann in die Situation kommen, solche Hilfe zu benötigen“, so Weingarten weiter. Er dankte der Arbeitsgruppe für ihr großes Engagement für die Unterstützungsbedürftigen und ihre Angehörigen.