Jugendherbergen unter den Rettungsschirm nehmen

Das Deutsche Jugendherbergswerk kämpft in der Corona-Krise ums Überleben. Als gemeinnützige Organisation wird das Werk nicht durch den Rettungsschirm geschützt. Mit der Bitte das zu ändern hat sich der Bundestagsabgeordnete Dr. Joe Weingarten an Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier gewandt. Dazu erklärt er:

Die Nachricht vom drohenden Aus der Jugendherberge hat die Region Idar-Oberstein schockiert. Seitdem laufen Bemühungen, die für die Region wirtschaftlich wie emotional wichtige Einrichtung zu retten. So verhandeln derzeit die Stadt Idar-Oberstein und der Landkreis Birkenfeld mit dem Jugendherbergswerk, ob Investitionen von rund 1,5 Millionen Euro für das Haus aufgebracht werden können. Auch die Jugendherbergen in Sargenroth und Traben-Trarbach sind unmittelbar in ihrer Existenz bedroht.

Um solche Arbeit vor Ort aber überhaupt zu ermöglichen, ist es notwendig, das deutsche Jugendherbergswerk zu retten. Mit seinen 450 Jugendherbergen und einem Jahresumsatz von zuletzt rund 190 Millionen Euro ist das Werk zum einen ein Wirtschaftsfaktor in der Tourismusbranche.

Aufgrund seines sozialen und kulturellen Wertes ist das Jugendherbergswerk aber zurecht auch eine gemeinnützige Organisation: Gerade für Jugendliche und Familien mit schwachen finanziellen Möglichkeiten ist es ein wichtiger Anbieter, um mit dem Reisen verbundene wichtige Erfahrungen zu ermöglichen.

Dieser Doppelcharakter des Jugendherbergswerkes muss berücksichtigt werden. Mit dieser Bitte habe ich mich an Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier gewandt. Das Werk soll unter den Rettungsschirm genommen werden, mit dem er und Bundesfinanzminister Olaf Scholz schon zu Beginn der Corona-Krise den Kampf dieses Landes begonnen haben, seine wirtschaftlichen Strukturen durch die Krise zu retten.

Dass die wirtschaftliche Lage des Jugendherbergswerkes durch die Krise prekär geworden ist, liegt auf der Hand: Klassenfahrten sind ausgefallen ebenso wie Familienreisen – und es lässt sich vorerst nicht seriös sagen, wann genau diese wieder möglich werden. Erlöse hat das Werk wie vorgesehen genutzt, um in seine Infrastruktur zu investieren, sodass auch die Reserven überschaubar sind.

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