Zu seinem Gespräch mit Thorsten Richter, Vorstandsvorsitzender des Sportbund Rheinhessen e.V., erklärt der SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Joe Weingarten:

Der SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Joe Weingarten möchte nach einem Treffen mit dem Vorstandsvorsitzenden des Sportbund Rheinhessen e.V., dem aus Baumholder stammenden Thorsten Richter, auch im Breitensport den Ansatz des Leistungsgedankens nicht vernachlässigt sehen. „Der Schul- und Breitensport hat eine herausragende Funktion für die Integration und Beteiligung von Kindern und Jugendlichen in unserer Gesellschaft. Sport ist ein wesentlicher Faktor, um mit Niederlagen umgehen zu lernen. Deshalb steht für uns auch eine gewisse Erfolgsorientierung weiter im Mittelpunkt. Das Gewinnen-wollen und das Sich-selber-immer-verbessern-wollen gehören zum Breiten-, wie zum Spitzensport und ist ein zentraler Punkt in der Entwicklung eines Menschen.“

Der SPD-Bundestagsabgeordnete weist gemeinsam mit dem Sportbund-Vorstand auf die Wichtigkeit und die bedeutende Rolle des Sports für Inklusion, Integration und Diversität hin: „Die Vereine übernehmen damit eine wichtige gesellschaftspolitische Rolle.“ Allerdings gibt es auch Probleme und Hindernisse. Richter sieht vor allem im Bereich funktionierender Sportstätten einen Handlungsbedarf. Es gebe oft zu wenige Hallen oder deren Zustand sei schlecht. Hier fordert der organisierte Sport schon seit vielen Jahren eine Erhebung für das Land Rheinland-Pfalz. Das steht für Weingarten unmittelbar im Zusammenhang mit der Erfolgsorientierung. „Es wird schon sehr viel in der Breitensportförderung getan, auch wenn bei etlichen Sportstätten im Kreis Birkenfeld und im Kreis Bad Kreuznach der Nachholbedarf zu erkennen sei: „Da sind die vor Ort Verantwortlichen gefordert, mehr zu tun als bisher.“ Positiv bewertet Richter den Bau einer neuen Halle in Baumholder, die die alte Westrichhalle ersetzt. Weniger geglückt sei der langwierige Prozess, wie die Vereine aus dem Fußball-Stadion in Birkenfeld oder aus der Halle am Berg vertrieben worden seien. Hier hat der Sport jedoch mittlerweile sehr konstruktive Gespräche mit den neuen Verantwortlichen geführt.

Insbesondere auf Bundesebene braucht die Politik nach Weingartens Einschätzung eine Legitimation, um den Sport noch stärker zu fördern. Aber auch im Land müsste sich noch zielgerichteter engagiert werden. „Unsere Berechtigung zur Sportförderung sinkt, wenn wir den Leistungsgedanke zu sehr herausnehmen und nur noch nach dem Motto „dabei sein ist alles“ antreten“. Seine Forderung: „Setzt die Forderung an erfolgreichen Sport nicht zu niedrig an, Politik braucht Leistung“, fordert Weingarten deshalb von den Sportvereinen und -verbänden. Hier gebe es auch keinen Widerspruch zwischen Integration und Leistung oder Inklusion und Leistung, wie die herausragenden sportlichen Erfolge bei den Paralympischen Spielen in Paris erst kürzlich gezeigt hätten.

Thorsten Richter vom Sportbund Rheinhessen sieht auch in einzelnen Fällen Schwierigkeiten in der Kommunikation zwischen den Vereinen untereinander und zwischen dem Sportbund und den Vereinen. „Leider haben wir keine verlässlichen Angaben über die Zustände der einzelnen Sportstätten“, so Richter. Personell sei eine Erhebung durch die Sportbünde jedoch nicht zu leisten. „Es geht nur, wenn wir Geld in die Hand nehmen und es uns zum Beispiel durch das Institut für Sportstättenentwicklung erarbeiten lassen.“ Weingarten bekräftigt, dass die vorhandenen Sportstätten erhalten, ausgebaut und gegebenenfalls erweitert werden müssen. Gerade auch aufgrund wachsender Mitgliederzahlen. „Erfreulich ist, dass Sport weiterhin attraktiv für die Gesellschaft ist. Trotz starker Rückgänge der Mitgliederzahlen während Corona, haben diese sich wieder erholt und steigen teilweise derart stark an, dass manche Vereine sogar keine neuen Mitglieder aufnehmen können“, so der Parlamentarier. Weingarten dankt Thorsten Richter für seinen Einsatz für die Interessen der Sportvereine, gerade auch für die Sportverbände der Kreise Birkenfeld und Bad Kreuznach, die zum Sportbund Rheinhessen gehören und stimmt zu, dass dort der Leistungssport gefördert werden muss. „Hierzu gehört ausdrücklich auch, dass die regionalen Leistungszentren, etwa das für Trampolinturnen in Bad Kreuznach, weitergeführt werden. Dafür setze ich mich ein.“ Und mittlerweile hat sich dieser Einsatz gelohnt, das Zentrum bleibt erhalten