Zu seinem Besuch beim Internationalen Bund (IB) in Bad Kreuznach erklärt der SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Joe Weingarten:

Der SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Joe Weingarten unterstützt die Arbeit des interna-tionalen Bundes (IB) in Bad Kreuznach zur Integration von geflüchteten Jugendlichen: „Wir müssen diesen jungen Menschen, die zu uns geflohen sind weil sie aus Krieg und Not kommen, oder weil sie hier leben und arbeiten wollen, die bestmöglichen Voraussetzungen geben, um sich hier zu integrieren und einen Beitrag zu unserer Gesellschaft und Wirtschaft zu leisten. Die Sprach- und Integrationskurse des IB sind ein wichtiger Beitrag zu dieser Integration,“ betont er nach einem Gespräch mit Mitarbeitern des IB und Jugendlichen, die in Integrationsmaßnahmen betreut werden.

Der Jugendmigrationsdienst begleitet jungen Menschen während der Integration, unterstützt zur Anerkennung von Bildungsabschlüssen und hilft bei der Entscheidung zur Schullaufbahn oder bei Schwierigkeiten mit der Sprachkenntnis. Die Beratungen sind kostenfrei. „Dieses Thema wurde in den vergangenen 15 Jahren nicht in der notwendigen Intensität bearbeitet. Zu lange haben wir an der Vorstellung festgehalten, dass Menschen die nur kurze Zeit zu uns kommen und dann wieder gehen. Deswegen haben wir sie in jahrelangen Anerkennungsverfahren gehalten und sie zur Beschäftigungslosigkeit gezwungen, anstatt von Anfang an auf Sprach- Schul- und Berufsausbildungen zu drängen.“ Betont Weingarten. „Es ist gut, dass unsere Bundesregierung jetzt hier umsteuert und auf die Chancen der Integration setzt,“ betont der SPD-Bundestags-abgeordnete

„Jedermann weiß, wie kritisch ich seit vielen Jahren der illegalen Migration in unser Land gegenüberstehe. Ich unterstütze ausdrücklich den Schutz der Außengrenzen der EU und Deutschlands,“ erklärt Weingarten seine Position zur Migration. „Aber die 3,5 Millionen Menschen, die in den letzten Jahren zu uns gekommen sind – davon mehr als eine Million aus der Ukraine – müssen wir mehr und schneller integrieren. Denn sie werden in der ganz überwiegenden Zahl hierbleiben,“ ist der SPD-Abgeordnete überzeugt. „Deswegen müssen wir die Migration auf vernünftige Füße stellen. Denn wir brauchen Migranten als Arbeitskräfte, ihre Ideen und Erfahrungen.“ Und eine berufliche Integration sei auch entscheidend dafür, die gesellschaftlichen Konflikte um die Zuwanderung zu minimieren: „Nicht die schiere Zahl der Zugewanderten ist das Problem, sondern die Zahl derjenigen davon, die nicht arbeiten. Niemand, außer verbohrten Rechtsradikalen, hat etwas gegen Zuwanderer und Flüchtlinge, die sich in unsere Gesellschaft integrieren und für sich selber sorgen.“ Dazu müsse man den Menschen aber auch eine Chance geben.

Nicht nur Mitarbeiter des Internationalen Bundes haben an dem Gespräch teilgenommen, sondern auch junge Menschen aus der Ukraine, Syrien und Aserbaidschan. Sie haben mit Weingarten über ihre Zukunftspläne gesprochen. Wichtig ist ihnen der Besuch weiterer Sprachkurse und die schulische, sowie weiterführende Qualifikation, die sie erreichen möchten.

Der Leiter des JMD, Axel Ghane Basiri berichtet dazu, dass die Jugendlichen durch-schnittlich drei Jahre begleitet werden: „Wir würden uns jedoch eine schnellere Einbindung in Ausbildung und Besetzung eines Arbeitsplatzes wünschen. Dies dauert oft zu lange.“ Die reduzierte berufliche Bildung, die früher von der Arbeitsagentur für Migranten angeboten oder vor Ort in den Betrieben geleistet wurden, werden nun vom Internationalen Bund und dessen Jugendmigrationsdienst durch individuelle Begleitung  kompensiert. Dazu plädiert auch Christine Skwara vom Internationalen Bund für eine verkürzte Ausbildung mit schnellen Aufstiegschancen, wie beispielsweise beim Pflegehelfer. Beim IB werde wichtige Arbeit geleistet, betont Joe Weingarten: „Integration muss weiter unterstützt werden. Ich werde mich in Berlin deshalb dafür einsetzen, dass die Jugendmigrationsdienste weiter ihre Arbeit vor Ort leisten und anbieten können“ und mich dafür aussprechen, dass die Fördermittel des Bundes für die Jugendmigrationsdienste und für Berufssprachkurse trotz der bekannten Haushaltsprobleme nicht gekürzt, sondern ausgeweitet werden.“, so Weingarten abschließend.